Überschattet von künstlerischen Dissonanzen zwischen dem Dirigenten Bernard Haitink und der Diva Waltraud Meier im Vorfeld: Die Kritik der Aufführung lesen Sie hier !
Barbara Schneider-Hofstetter sprang in verdankenswerter Weise kurzfristig für Waltraud Meier ein.
2 Kommentare:
Irgendwie scheinen sowohl Sie als auch der Kritiker der NZZ mit der schlechten Operndirektion in Zürich "unter einer Decke zu stecken". Es war für jeden mit Tristan vertrauten v.a. im I. Akt überdeutlich, dass Hr. Haitink ohne Rücksicht auf die Sänger ein Tristan-Symphoniekonzert gegeben hat, Hr. Seiffert hat sich deshalb übernommen und ist dann im III. Akt sportlich "abgesoffen". Der Ersatz für Frau Meier war dem Kartenpreis und Anspruch der Zürcher Oper nicht angemessen, obwohl die Dame nichts dafür kann (schrill und drückend nach oben, keine Musikalität und offensichtlich kein Zugang zur Tiefe der Musik). Es ist in einer Demokratie - und die Schweiz ist doch eine solche - nicht unflätig, wenn leidenschaftliche Opernbesucher ihren Unmut (der letztlich Pereira galt) zum Ausdruck bringen. Besser als die Indifferenz der meisten Anwesenden.
Ich bin Herrn Pereira weder hörig noch war oder werde ich je mit ihm unter einer Decke stecken...;-))
Dass mir Herr Haitinks Interpretation stellenweise zu laut und vordergründig war, habe ich erwähnt - die Tempi waren auch nicht extrem langsam, Furtwängler braucht in der Referenzaufnahme von 1952 pro Akt ca 4 Minuten mehr, Böhnm 1966 ca 3 Minuten weniger. Haitink liegt also angenehm dazwischen. Ich streite auch dem Publikum das Recht auf Missfallensbekundungen nicht ab, das hätte man am Ende tun können. Und falls der Unmut nur Pereira galt, dann gäbe es erst recht andere Wege als den, sich selbst als Buhrufer zu feiern und die Künstler einem derartigen Druck auszusetzen. Trotzdem wünsche ich Ihnen, Herr Anonymus, noch viele beglückende Stunden mit Wagners Musik. K.Sannemann
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